„Der gedruckte Abfallkalender muss bleiben“. Unisono spricht sich die CDU-Kreistagsfraktion gegen die Pläne des Ersten Landesbeamten Martin Wuttke aus, den Abfallkalender des Abfallwirtschaftsbetriebs ab sofort nur noch digital zur Verfügung zu stellen.
„Es ist nicht zumutbar, der gesamten Bevölkerung die Nutzung der Abfall-App aufzuzwingen, wohl wissend, dass derzeit rund zehn Prozent der Kreisbevölkerung keinen eigenen Zugang zu den digitalen Angeboten via Smartphone oder Internet besitzen“, kritisiert Helmut Noe, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.
„Wir unterstützen sämtliche Digitalisierungsbemühungen im Landratsamt. Sie tragen zur Beschleunigung von Verwaltungsabläufen bei. Das darf aber nicht dazu führen, dass insbesondere ältere Menschen auf der Strecke bleiben und auf die digitale Hilfe Dritter angewiesen sind“, so Noe weiter.
Die CDU-Fraktion appelliert an den Abfallwirtschaftsbetrieb, auch in den nächsten Jahren den Abfallkalender an alle Haushalte im Landkreis Böblingen zu verteilen. „Das ist kein Anachronismus, sondern ein echter Bürgerservice“, heißt es weiter in der Pressemitteilung der zweitstärksten Fraktion im Kreistag. Der Abfallkalender ist auch Werbeträger und Informationsbroschüre zugleich. Er beinhaltet alle Servicenummern und Kontaktmöglichkeiten zum Abfallwirtschaftsbetrieb und benennt die Entsorgungsmöglichkeiten und Services. Er ist insofern ein unverzichtbares Instrument. Die Müllabfuhr ist die einzige Dienstleistung des Landkreises Böblingen, die alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises regelmäßig nutzen. „Ohne den gedruckten Abfallkalender entfernt sich der Landkreis von den Bürgerinnen und Bürgern. Das wollen wir nicht zulassen“, so Fraktionschef Noe abschließend.